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Informationsabend im Pfarrheim St. Marien / Weitersburg:Lokale Teams als Zukunftschance für die neue Pfarrei Bendorf St. Elisabeth

Infoabend St. Marien
Datum:
16. Sept. 2025
Von:
Andreas Nies
Das Logo zeigt vier stilisierte Kirchtürme in Schwarz-Weiß, die unterschiedliche Architekturformen repräsentieren. Die Türme stehen leicht geneigt, was Dynamik und Individualität vermittelt.

Wie lässt sich das kirchliche Leben in Bendorf - St. Clemens, Maria Himmelfahrt, St. Medard und St. Marien - Weitersburg lebendig halten und zukunftsfähig gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Informationsabends im Pfarrheim St. Marien. Eingeladen waren Mitglieder der verschiedenen Gremien der vier Pfarreien sowie interessierte Gemeindemitglieder und Vereinsvertreter. Vorgestellt wurde das Konzept sogenannter „Lokaler Teams“ – eine neue Form ehrenamtlicher Mitgestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort. Frau Tholl vom Generalvikariat erläuterte anschaulich die Chancen wie auch die möglichen Herausforderungen der neuen Struktur nach der Fusion. Ihr Fazit: Lokale Teams können eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Gremien sein und neue Formen des Engagements eröffnen. In den vergangenen Jahren haben Fusionen von Pfarreien im Bistum Trier vielerorts die Frage aufgeworfen, wie sich das Gemeindeleben vor Ort weiterhin verantwortungsvoll gestalten lässt. Aus dieser Überlegung heraus entstand zunächst die Idee der „Gemeindeteams“, heute „Lokale Teams“ genannt. Sie sollen die Koordination pastoraler Aufgaben übernehmen, das Gemeindeleben fördern und weiterentwickeln. Während gewählte Räte (PGR/VR/Pfarreienrat) klare formelle Strukturen bieten, ermöglichen Lokale Teams eine flexiblere und niedrigschwellige Beteiligung – auch für Menschen, die sich nicht dauerhaft in ein Ratsgremium einbringen möchten oder sich der Kirche nur lose verbunden fühlen. Die Vorteile liegen auf der Hand: flexible Mitgestaltung ohne Wahlverfahren, kreative und selbstorganisierte Mitarbeit, Offenheit für alle Interessierten – auch über die katholische Pfarrgemeinde St.Elisabeth hinaus –, schnelle Reaktionen auf lokale Bedürfnisse und Ereignisse, fließender Ein- und Ausstieg sowie eine Stärkung der lokalen Identität als „Ort von Kirche“. Für die Pfarreiengemeinschaft Bendorf eröffnet sich damit die Chance, auf breiter Basis ehrenamtliches Engagement zu fördern und das kirchliche Leben in den vier Pfarreien zukunftsfähig zu sichern. Gleichzeitig wies Gemeindereferentin Tholl auf mögliche Stolpersteine hin. So müsse klar geregelt werden, wie die Zusammenarbeit zwischen Lokalen Teams und Seelsorgeteam ausgestaltet ist. Bestehende Konflikte könnten in ein Lokales Team hineinwirken, und auch Fragen nach Ressourcen und Begleitung seien nicht automatisch geklärt. Umso wichtiger seien transparente Kommunikation und gute Vernetzung zwischen allen Beteiligten. In einem offenen Austausch können Aufgabenfelder, Arbeitsweise und Häufigkeit der Treffen festgelegt werden. Die möglichen Aufgaben eines Lokalen Teams sind vielfältig: von der Pflege kirchlicher Traditionen und Bräuche über die Organisation von Veranstaltungen bis hin zur Vernetzung mit Vereinen und Institutionen vor Ort. Auch neue Projekte, die Motivation von Engagierten oder die Funktion als Anlaufstelle für Anliegen der Menschen in der neuen Pfarrei St. Elisabeth gehören dazu. Der Informationsabend machte deutlich: Lokale Teams sind hilfreiche Ergänzung zu den neuen Strukturen. Sie können dazu beitragen, die Vielfalt des kirchlichen Lebens vor Ort zu repräsentieren und neue Impulse setzen. Gerade in Zeiten knapper werdender personeller Ressourcen bietet dieses Modell die Chance, Verantwortung zu teilen und Gemeindeleben gemeinsam zu gestalten. Das Interesse am Informationsabend in Weitersburg zeigte, dass Gemeindemitglieder bereit sind, diesen Weg mitzugehen. Nun liegt es an den Pfarreien, konkrete Schritte zur Bildung solcher Teams zu unternehmen – und so die Zukunft der zukünftigen Pfarrei Bendorf St. Elisabeth aktiv mitzugestalten.