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St. Marien Weitersburg

Die Kapelle aus dem 1700 Jahrhundert die auf dem heutigen Dorfplatz stand, entsprach nicht mehr den Anforderungen der Gemeinde und baulich konnte sie nicht mehr erweitert werden. Die ersten Überlegungen über den Bau einer neuen Kirche entstanden etwa 1885. Am 20. Juni 1893 richteten die Mitglieder des Kirchenvorstandes an den damaligen Bischof Dr. Michael Felix Korum in Trier die Bitte um Erlaubnis zum Bau einer Kirche.
Nachdem die Grundstücke von den Familien Adam Hahn II und Johann Wiemer zur Verfügung gestellt wurden und auch einige Spenden gesammelt waren erhielt man 1897 die Genehmigung zum Bau der Kirche.
Von den Architekten H. und Th. Hermann aus Neuwied geplant und geleitet entstand in den nächsten  vier Jahren die Kirche im neugotischen Stil.
Die Landwirte der Gemeinde holten mit ihren Fuhrwerken von der nahe gelegenen Ziegelei die roten Ziegelsteine, die das Erscheinungsbild der Pfarrkirche entscheidend prägen sollten. Doch nicht nur durch die Verwendung des ortstypischen roten Ziegelsteines erfreut sich das Gebäude bis heute hoher Akzeptanz in der Bevölkerung.
Das Bauwerk besteht architektonisch gesehen aus einem Langschiff und einem Querschiff, jeweils mit Netzgewölben überspannt. Die Gewölberippen wurden aus besagtem rotem Ziegelstein gemauert, aber nicht verputzt, während ansonsten die Mauern einen Innenputz erhielten.
Zusammen mit dem Licht, das durch die großzügigen Fenster fällt, wirkt die Pfarrkirche „St. Marien“ von innen sehr hell und freundlich. Von außen wird das sichtbare Ziegelmauerwerk durch stilgemäß verputzte Flächen unterbrochen und bietet dem Betrachter ein lebendiges Bild. Das in allen seinen Teilen harmonisch wirkende Gebäude ist mit seinem Turm von 44 m Höhe weithin als Wahrzeichen von Weitersburg sichtbar. Am ersten Sonntag im Juli des Jahres 1905 wurde die feierliche Einweihung durch Dechant Varain vorgenommen. Anlässlich der Firmung wurde dann die Kirche am  4. April 1908 durch Bischof  Dr. Felix Korum konsekriert.

Wer war Peter Friedhofen?

Peter Friedhofen wurde am 25. Februar 1819 in Weitersburg bei Koblenz geboren.

Der Bauernsohn Peter Friedhofen wurde schon früh Vollwaise. Er erlernte den Beruf des Schornsteinfegers. Als sein Bruder Jakob starb, versorgte er dessen Witwe mit ihren elf Kindern. Neben all diesen Aufgaben gründete er in mehreren Pfarreien Aloisius-Bruderschaften für Jugendliche mit einer vom Trierer Bischof genehmigten Regel. Seine Liebe zu Kranken und Hilflosen führte dann zur Errichtung eines kleinen Klösterchens in Weitersburg und zur Gründung der Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf zur Betreuung und Versorgung Kranker, die 1850 anerkannt wurde; er selbst erlernte bei den Alexianern in Aachen die Krankenpflege und absolvierte das Noviziat. 1851 verlegte er den Sitz der Gemeinschaft nach Koblenz, sie wurde in der ambulanten Krankenpflege aktiv. Im selben Jahr empfingen Peter und zwei Brüder ihr Ordenskleid. Es folgte 1853 die Gründung in Trier und dann weitere im Ausland.

Peter Friedhofen widmete sich vor allem der religiösen Prägung junger Brüder; das Gebet, die Verehrung der Maria und der Geist der Armut waren ihm wichtig. 1860 erkrankte er an Lungentuberkulose, nach sechs Wochen starb er am 21. Dezember 1860 in Koblenz. Seine Gemeinschaft umfasste damals 44 Brüder.

In der Maria-Hilf-Kapelle beim Mutterhaus des Ordens in Trier ruhen seit 1928 Peter Friedhofens Gebeine. Heute ist der Orden in Europa, Südamerika und Asien tätig.
 
Am 23. Juni 1985 wurde Peter Friedhofen  in Rom von Papst Johannes Paul II  selig gesprochen.