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St. Clemens-Maria-Hofbauer Mülhofen

Ohne nähere Erläuterungen über die Vorgeschichte finden wir 1907 einen Entwurf für eine Kirche. 1923 wird außerdem ein Vorentwurf für den Bau eines Gemeindehauses der katholischen Filialkirche Mülhofen vorgelegt. Der Preis wird mit 465 Millionen Mark angegeben, davon 235 für Arbeitslohn, 230 Millionen für Baustoffe. Die Inflation macht alle Pläne zunichte; alle gesammelten Gelder sind wertlos.

1929 – Mülhofen hat nun ca. 1400 Katholiken – findet im Saal der Gastwirtschaft Schneider eine Versammlung statt, die den Neubau einer Kirche und die Gründung einer eigenen Pfarrgemeinde fordert. Ein Kirchbauverein wird gegründet. Besondere Probleme bereitet das Finden eines geeigneten Bauplatzes.

Der 2. Weltkrieg verhindert die Realisierung des Vorhabens, aber man versucht eine kleine Lösung. Am 22. November 1941, also mitten im Krieg, erfolgt die Errichtung einer „Expositur zum heiligen Clemens Maria Hofbauer zu Bendorf-Mülhofen in der Pfarrei zum heiligen Martin in Engers“. Eine Expositur ist eine Außenstelle einer Pfarrei, die in der Regel von einem Kaplan betreut wird. Dies war im Falle von Mülhofen Kaplan Wilhelm Mohr (geweiht am 9. März 1940, vom 12. August 1940 an Kaplan zu Sankt Medard Bendorf). Am 24. November 1941 wurde er mit der Stelle in Mülhofen beauftragt, am 15. März 1946 dort Vikar. Am 1. August 1947 ging Kaplan Mohr als Religionslehrer nach Bernkastel-Kues.

Als Gottesdienstraum diente von 1941 bis 1945 die ehemalige Backstube der Bäckerei Bernhard Scherer. Ein Inventarverzeichnis aus dem Jahre 1942 zeigt, dass die Pfarrei Engers ihre Mülhofener Filiale mit allem Notwendigen ausgerüstet hat.

Von 1945 bis 1954 war die Turnhalle am Schulenberg „Notkirche“. Am 15. März 1946 erhob Bischof Franz-Rudolf Bornewasser die Expositur zur Vikarie; dies war ein weiterer Schritt auf dem Wege zur selbständigen Pfarrei.

Die Vermögensverwaltung geschah immer noch durch die Kirchengemeinde Engers, doch waren nun für die Vikarie eigene Voranschläge im Haushaltsplan und eigene Rechnung zu

Der 2. Weltkrieg und die Währungsreform (1948) machten zum zweiten Male die vom Kirchbauverein gesammelten Beträge zunichte. Das Vermögen von ca. 100 000 Reichsmark wurde herabgesetzt auf 6500 Deutsche Mark. Dennoch konnte bald eine Pfarrerwohnung erworben werden. Obwohl noch um 1950 von Mülhofener Arbeitern ehrenamtlich ein provisorischer kleiner Glockenturm für die Notkirche gebaut wurde, suchte der Kirchenvorstand einen Bauplatz für eine neue Kirche.

Gleichzeitig  liefen die Vorbereitungen für einen Kindergartenbau.

Am 6. Dezember 1953 wurde die Grundsteinlegung für die Kirche feierlich begangen. Der Gedenkstein mit der Inschrift „Advent 1953“, die daran erinnert, wurde später neben dem Haupteingang eingemauert. Das Kirchengebäude erstand als Stahlbetonkonstruktion. Die Felder zwischen den Betonpfeilern und Riegeln wurden mit Bimssteinen ausgefacht. Am 28. Mai 1954 wurde der Dachstuhl aufgesetzt, am 10. Juni das Richtfest gefeiert, und am 25. Juli erfolgte die Benediktion (Einsegnung) durch Pfarrer Scherer. (Wie dies allgemein üblich ist, erfolgte die feierliche Konsekration (Weihe) erst wesentlich später, und zwar am 15. März 1963, durch Weihbischof Dr. Bernhard Stein.)

Wenige Wochen nach der Benediktion, am 16. August 1954, wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Sakristei und Turm wurden errichtet, und am 25. November 1954 läuteten zum ersten Mal die Glocken im 27 m hohen Turm.
Seit Anfang 1966 hat die Kirche eine Lautsprecheranlage, seit 1971 die jetzige Orgel.